Autobiografisch-theatrales Solo-Stück “Fallsucht” des Kollektivs schaefer||scherpinski auf Vimeo
Der etwa 30-minütige Film der Theatermacherinnen Annika Schäfer und Lara Scherpinski beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Stigmata von Erkrankungen, mit Normalität und Andersartigkeit sowie mit der politischen Aufarbeitung von Euthanasie. Er ist auf der Videoplattform VIMEO zu finden.
Mit „Fallsucht“ schafft schaefer||scherpinski ein eindrucksvolles Werk, das dem Wahn um den gesunden Menschen kritisch begegnet. Ausgehend von der Familiengeschichte und Epilepsieerkrankung der Performerin Lara Scherpinski, zeigt der Film den eigentlich unbeschreiblichen inneren Zustand einer an Epilesie erkrankten Person in Tanz, Sprache und Bild. Die Bühne wird zum Ort, der analog als Spiegel für den Deutungsraum Körper fungiert; Lara Scherpinskis Körper und dessen Biografie werden zum geteilten Raum, den die Zuschauer*innen erleben und dem sie begegnen können.
Die Mischung aus persönlichen Geschichten und literarischen Texten erschafft ein Gesamtkunstwerk, das nicht nur Menschen mit Epilepsie bestärkt, sondern jede Form von “Andersartigkeit” in unserer Gesellschaft aufnimmt und Menschen ungeachtet ihrer vermeintlichen Abweichungen von normativen Vorstellungen zusammenführt.
Der Film ist in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. entstanden und wird gefördert durch die Techniker Krankenkasse.
Die Inszenierung war eine Kooperation der Cammerspiele Leipzig und der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Die Kunststiftung Baden-Württemberg, die Stiftung Erlebnis Kunst, das Kulturamt der Stadt Leipzig, die LEIPZIGSTIFTUNG und die IKK classic unterstützten das Projekt ebenfalls.